Stammbaum der Familie Schäfer und Nennstiel

*: [Geschätzt; er wird bei der ersten Nennung 1559 schon 20 Jahre gewesen sein; möglicherweise auch deutlich älter.]

1559 [CGA, I, 115r]
Zindt gericht gehalt(en) zum lindiß vff Donnnerß
dag nach matheuß apostel Anno 59  d
Vff Anstellung deß Hern schultessen waß der
verbrochen hab ,  Inhalt Her Jost Hoffmanns clag
an stadt vnd von wegen, baltzerß, crist=
wentzelß verlassen sonn ,  das Eckerts Hens Casper
mit einer moirdlicher wehr , vberlauffen vnd Ihn
geschlagen , casper dabeij nit gelassen, weider
Einen weiden stam abgehauwen , vnd darmit
diessen cleger auch geschlagen , Erkhent der
Erbhar scheff mit recht , wher solchs thut
vnsserm gnedig(en) furst(en) vnd hern, Inhalt Ihrer furstlichen gnad(en)
diesseß Zintgerichts, gegebenen Zintbrieff In die
hoistd(en) buß , vnd den scheffen mit v ß d
Ehr khom dehn Zum negstd(en) gericht , vnd nimß
ab wie recht
Vff Anstellung Cloß wentzels verlassen sein baltzer
Inhalt der clag, vff Eckerts Henß Caspern,
Etliche schlegerey belangen, ErKhent Im Der scheff
ein erst gericht
[Es ist bei dieser einmaligen Nennung nicht zu sagen, ob „Eckerts Hen“ 1559 schon verstorben war.
Sicher ergibt sich aber aus dem Namen, daß er der Vater von Caspar Eckart ist.]

[Caspar E. wird 1574 bei einem weiteren Prozeß, einer Verleumdungsklage gegen Peters Johanneß, zusammen mit David Stebes als Kläger genannt, dabei heißt er während des Prozesses „Schlaigk Casper“ oder nur „Casper“. Erst im Urteil heißt es dann: „dauit stebes vnd Caspar Eckarten“.]

1578 als Centner in Centgerichtsakten genannt. Späterer Zusatz: "Witwe".
1580: werden Christ und Johannes Eckhard neue Centner; es ist anzunehmen, daß Caspar da verstorben war, und seine Söhne das Erbe angetreten haben.
Pfr. Hoffmann: "wahrscheinl. der vulgo Casper zum Lindeß".

Wenn die Annahme von Pfarrer Hoffmann zutrifft, ist sein Frau die Tochter des Vogteigerichtsschöffen (Allendorf/Lahn) Jacob Kröck in Großen-Linden; siehe folgenden Eintrag im VGA von 1578:

Voigt Gericht gehald(en) Ao 78 (Seite 5)
Montags Pg. Dca Quasi modo gtj.

Insätz [Nach anderen:]
Niclas Zabell Ino Zu Germes, Caspar Zum Lindes, vnd Barthell von
Bechtheimb alle drey Weylands Jacob Krock Gerichtsch(öffe)ns
Zu Linde selig(en) Eyd(am) werd(en) nach gewonheit dises gerichts
Ingesetzt In dj voigtgüth von schwehe bekomen.
Valtins Milcher von Linda württ gleichfals In gtns. Schwehes seligk voigts
güths ahnsterben nach gewonheit Ingesetzt.
(Seite 6)
Insätz Caspar Seipff von Leigestern Ist gewonlich Ingesetzt Ins voigtgüth so Ihm
Zu seiner Hausf(rau) Erblich ahngestorben.
Hanns Krock von Linda, Caspar zum Lindes, Veltins Milchior, Niclas Zabell vnd Henn Krock, alle Geschwagert sindt nach gewonheit diß Gerichts Ingesetzt Inn den Kaüff So sie Erblich vmb Bartheln vnd Just Kröck Irr Brud(er) vnd schwager gethan alles Ire voigtt güth belang(end).
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Es gibt allerdings 10 Jahre später noch einen anderen "Caspar" in Linnes. Dieser "Caspar Moller zum Lindes" aus den Vogteigerichtsakten wird ab 1580 als „Caspar Moller“ oder „Möller“ in den Centgerichtsakten als Centner genannt. Der folgende Eintrag von 1588 bezieht sich auf ihn:

Johannes Groß Sohn Baltzer Groß. Dann seyne drey dochtter Männer Er Johan SeyP Sch(u)lmeister Zu Lind(en). Er Fredrich Loß Burger vnd Gerichtsschoff Zu Giß(en) Caspar Moller Zum Lindes werd(en) Gerichtlich Ingesatztt Inn alles voigttgüther So ermeld(er) Johannes Inen Erblich vbergeb(en). Ermeld(er) Er Fridrich Loß, als ehr Inn der Erbtheilüng So aüch sein g(enann)ter Schwager CasPar Keyne Voigtgüth(er) So Inen wißlich vnderhanden, Inn Irer vergleichung bekomen verZeyh(en) vff den hoiff doch mit vorbehaldt Da Inen weitter als sie Jtztt nit wiseten voigguth darin In Iren güthern geZeigtt werd(en) mocht Dem voigthoff sein recht vnd volg(?) Zuthun.
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Es ergibt sich hieraus aber eindeutig, daß "Caspar Moller zum Lindes" nicht identisch sein kann mit "Caspar zum Lindes". Letzterer ist Schwiegersohn von Jacob Kröck in Linden; ersterer ist Schwiegersohn von Johannes Groß in Linden.
Es wären allerdings 2 Ehen denkbar, dagegen spricht aber der obige Centgerichtseintrag von 1580.
Deshalb schließe ich mich der Vermutung von Pfr. Hoffmann an und habe die sich aus dem Eintrag von 1578 ergebenden Erkenntnisse für "Caspar Eckhardt" eingetragen.
Eine Weitervererbung oder ein Verkauf des Vogtgutes, das 1578 "Caspar zum Lindes" erbte, konnte bisher nicht gefunden werden.

Weitere Nennungen in den Centgerichtsakten Lindes:
Rügen 1579: „Lindeßer Rugen“:
Ruge Caspar Eckharts dochter zu schaden gegrast.
Ruge Caspar Eckart Jung dergleichen gehut (in verbotten graben).
Ruge Eckardts Jung auch dergleichen gehut in dem graben.
Buch I, Seite 82 R, „Gericht Mittwochen, den 10ten APRILLIS Anno 83: [u. a.]
Caspar Eckerts wittwe Crein.